Die Schönstattbewegung in Ungarn

Nun sitze ich endlich im Zug nach Budapest. Am Ende des Erzieherteam-Treffens mit den geistlichen Begleitern der Schönstatt-Mannesjugend in der Erzdiözese Freiburg in Oberkirch haben wir noch Eucharistie gefeiert, dann habe ich schnell meinen Koffer gepackt, und jetzt fahre ich schon mit dem TGV Richtung München.

Ich freue mich auf die vor mir liegende Woche in Ungarn. Es ist so wie immer: reich gefüllt mit Treffen und vielen Gesprächen. Ich treffe mich zunächst am Mittwoch mit einem Paar, das ich nächstes Jahr trauen werde. Die junge Frau kommt vom gleichen Ort wie ich (Kestely) und ist seit ihrer Jugend aktiv in der ungarischen Schönstatt-Mädchenjugend. Danach fahren wir mit einigen nach Budakeszi. Dort hat uns eine Schwesterngemeinschaft ihr Haus angeboten, und unsere Studenten planen, ein Schönstatt-Wohnheim daraus zu machen. Es ist eine spannende neue Entwicklung. Anschließend ist noch ein Treffen mit dem ungarischen Bewegungsleiter-Ehepaar. Ich möchte hören, was sie bewegt und werde mit ihnen auch über die ungarische Schönstatt-Mannesjugend (SMJ) sprechen. Ich habe seit 2018 einen Auftrag für sie. Auch wenn ich nicht so viel Zeit für sie habe, trage ich sie doch im Herzen. So nehme ich mir gerne am Donnerstag auch Zeit für ein persönliches Gespräch mit einem unseren Leiter. Er ist einer der beiden Verantwortlichen des siebten ungarischen Leiterkurses. Ich freue mich, mehr von ihm und dem Verlauf des Kurses zu erfahren.

Da Donnerstag der 18. des Monats, unser Bündnistag ist, biete ich am Abend eine Bündnismesse in unserer Wohnung in der Innenstadt an. Seit zwei Jahren haben wir hier auch einen Heiligtumsaltar, den wir von den Frauen von Schönstatt bekommen haben. Eine Gruppe der jungen Frauen hat sich gemeldet, dass sie bei den Vorbereitungen helfen. Sie werden auch belegte Brote für die Begegnung danach zubereiten. Auf die Nachricht hin, dass es eine Bündnismesse gibt, hat sich auch ein Ehepaar gemeldet. Sie wollen endlich das Liebesbündnis schließen. Sie hatten sich schon darauf vorbereitet, aber wegen Corona hatten sie bis jetzt nicht die Möglichkeit, es zu schließen. Es wird also ein besonderes Fest nicht nur mit Bündniserneuerung für die jungen Erwachsenen, sondern auch mit den Familien geben, die dieses Ehepaar beim Bündnisschluss begleiten.

Am Freitag geht es dann nach Óbudavár. Das Zentrum der ungarischen Schönstattbewegung liegt dort in der Nähe des Plattensees. Am Zentrum befindet sich das ungarische Nationalheiligtum, das 2005 eingeweiht wurde, ebenso ein Bildungshaus mit zwei Vortragssälen, Küche, Speisesaal und einigen Gebäuden für die Unterkunft. Dort wird die Jahreskonferenz der SMJ stattfinden. Wir werden mit etwa 20 Teilnehmern das zurückliegende Jahr auswerten, neue Motivation und Ausrichtung für 2022 finden und natürlich Gemeinschaft erleben.

Beim Heiligtum Obudavár

Parallel werden sicherlich auch Familien dort sein. Es gibt kaum ein Wochenende, wo das Zentrum nicht von ihnen genutzt wäre. Der Grund dafür ist die Größe der Familienbewegung: Die Familienliga hat in den 5 Regionen 40 feste Gruppen (Mitarbeiter der Liga). Zu den Mitgliedern der Familienliga gehören ca. 50 Familien und zu den 7 Kursen des Familienbundes 76 Familien. Jährlich werden 17 Wochentagungen im Sommer für Familien mit jeweils 16 Familien durchgeführt, wobei vielen Familien wegen Platzmangel abgesagt werden muss. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Wochenend- und Tagesveranstaltungen sowie jährlich zwei große Feste am Schönstattzentrum mit ca. 500 – 700 Teilnehmern.

Nach der Jahreskonferenz bin ich am Sonntagnachmittag in Győr eingeladen. Dort sind in den letzten Monaten zwei neue Gruppen für Kinder zwischen 8-14 Jahren entstanden. Ein Familienvater, der die Gruppen leitet, hat mich gebeten, mit den Kindern und ihren Familien einen Gottesdienst zu halten. Gerne unterstütze ich sie durch diese Möglichkeit der gemeinsamen Eucharistiefeier. Ich bin dann am Dienstag wieder in Győr und Pannonhalma, wo ich die Gruppen der 14-18-Jährigen besuchen werde. In diesen Orten entstanden in den letzten Jahren an den Schulen der Benediktiner neue SMJ-Gruppen. Wir haben sogar mit ihnen und mit anderen Gleichaltrigen in unserem Zeltlager 2020 die MSKF (Bewegung für männliche Schönstatt-Sekundarschüler, 14-18 Jahre alt) gegründet. Sie haben eine eigene Leitung, die weitere Veranstaltungen für diese Altersgruppe organisiert, wie zum Beispiel Gruppenleiterschulungen. Mit einigen von ihnen planen wir im April 2022 eine Fahrt nach Schönstatt.

Die Zeit schreitet voran. Nun habe ich in München zwei Stunden Aufenthalt. Bald steige ich wieder in den Zug ein, der durch die Nacht nach Budapest rollt, damit in Ungarn die vielen Pläne Wirklichkeit werden können. Möge Gott uns dazu seinen Segen geben!

Pater Péter Csermák

 

 


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