P. Jirí Landa wurde am 24. Juni in Leitmeritz in Tschechien zum Priester geweiht

Nachmittags um 15.00 Uhr kamen etwa 50 konzelebrierende Priester, unter ihnen der Mainzer Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, der Ausbildungsleiter des Primizianten, und viele Gäste zur Priesterweihe durch Bischof Jan Baxant in den Stephansdom, der sich ganz füllte. Auch etliche Domkapitulare der Bischofskirche waren dabei. Später frug ich einen, wieso sie denn auch dabei seien, wo es doch nicht um einen Priester ihres Bistums ging. Seine Antwort: „Er ist doch hier groß geworden, hat hier gelebt und war als Ministrant aktiv.“ Als Diakon fungierte der Großvater mütterlicherseits von Jiří Landa. Seine Eltern und andere nähere Verwandten waren in der ersten Bankreihe. Sein Vater trug die 1. Lesung vor. Vieles in der heiligen Messe war mehrsprachig gestaltet.

Der Gottesdienst wurde musikalisch von einer Schola gestaltet, die von der Orgelempore z.B. das Kyrie und die Allerheiligenlitanei vorsangen, und einer Jugendband mit etwa 5 jugendlichen Mädchenstimmen und etlichen Instrumentalisten. Durch sie entstand mit ihren frischen und auch z.T. meditativen tschechischen Liedern eine wunderbare, frohe und geistliche Atmosphäre. Wie ich später erfuhr, waren es bekannte Lieder von Weltjugendtagen oder auch nationalen Jugendtreffen. Mein Mitbruder hatte sich diese Liedgestaltung gewünscht und fast alle Lieder mit dieser Gruppe vorbesprochen. Für sie gab es am Schluss großen Applaus. Seine beiden jüngeren Schwestern wirkten in dieser Band mit.

Unser Provinzial Pater Theo Breitinger bat den Bischof am Anfang der Messfeier, er möge unseren Mitbruder und Diakon zum Priester weihen. Auf die Frage des Bischofs, ob er würdig sei, bezeugte er, dass die Verantwortlichen ihn für würdig halten.

In der 1. Lesung nach Jesaja 49,1-6 hieß es: „Ich mache dich zum Licht für die Völker, damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht“. Das Evangelium schilderte die Begegnung von Maria mit ihrer Verwandten Elisabeth. Höhepunkt der Feier war für mich die Handauflegung des Bischofs und die der übrigen Priester – in aller Stille. Da wurde für mich das Geheimnis der Berufung nochmals richtig deutlich – wohl, weil alles Menschliche zurücktrat. Am Schluss der Feier stellte sich der Neupriester vor das große MTA-Bild, das vorne am Rand des Chorraums aufgestellt war, und wandte sich ähnlich wie bei seiner Diakonenweihe in der Anbetungskirche in ganz persönlichen Worten an die Gottesmutter und brachte ihr einen schönen Blumenstrauß. Auch seine Eltern und der Bischof erhielten von ihm je einen Blumenstrauß. Vor der Entlassung bedankte sich unser Provinzial beim Bischof für den Dienst der Priesterweihe. Auch der Bischof ergriff nochmals das Wort in deutscher Sprache. U.a. wandte er sich an den Neupriester, und bat ihn um ein Geschenk zu späterer Zeit. Woran er dabei dachte, konnte man nur ahnen – nämlich irgendwann einen Priesterberuf für sein Bistum.

 

Weitere Berichte im Brief vom Berg Sion - Herbst 2017


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