Wenn Gottes Ruf konkret wird - Überreichung des Sionsgewandes in Paraguay

„Werd‘ ich dir folgen ans Ende der Welt, alles verlassen, was mich noch hält?“ Die Frage stammt aus dem Lied „Dreimal“ von Albert Frey. Als dieses am 8. Juli in der Kirche „Santa María de la Trinidad“ beim Heiligtum von Tuparenda in Paraguay erklang, verstanden wohl die wenigsten der zahlreichen Gottesdienstbesucher, was da gerade gesungen wurde. Doch auf die 21 Novizen der Schönstatt-Patres, die die an diesem Tag ihr „Sionsgewand“ überreicht bekamen, traf der Text, der verschiedene Stellen aus den Evangelien aufgreift, in denen es um die Nachfolge Jesu geht, in besonderer Weise zu.

Die jungen Männer aus 10 verschiedenen Ländern Nord- und Südamerikas sowie Europas sind bereits im März dieses Jahres nach Paraguay aufgebrochen, um ihr Noviziat zu beginnen, den ersten Ausbildungsabschnitt auf dem Weg, Priester in der Gemeinschaft der Schönstatt-Patres zu werden. Sie haben buchstäblich vieles hinter sich gelassen: Familien, Freunde, die meisten ihre Heimat… Sie sind einem Ruf gefolgt, der stärker ist als die Angst, etwas zu verlieren. Die Freude in ihren Gesichtern und die Zufriedenheit, die sie ausstrahlen, lassen ahnen, dass der Weg, den sie eingeschlagen haben, ganz und gar nicht durch die Erfahrung eines Verlustes geprägt ist, sondern für sie vielmehr einen großen Gewinn darstellt.

Mit dem Empfang des Sionsgewandes setzten die Novizen nun ein sichtbares Zeichen der Zugehörigkeit zur Gemeinschaft. Das Sionsgewand wird von Schönstatt-Patres in der ganzen Welt als liturgisches Gewand getragen. Es ist zugleich Ausdruck unserer Zugehörigkeit zum Berg Sion wie auch unserer Verbundenheit mit der Gottesmutter Maria, der Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt.

Angehörige und Freunde waren zum Fest teilweise von weither angereist, unter anderem aus Portugal, Ungarn und Deutschland, um diesen besonderen Moment im Leben der jungen Leute zu begleiten. Die Sionprovinz, die die Länder Deutschland, Großbritannien, Tschechien, Österreich und Ungarn umfasst und die erstmals zwei Novizen ins Noviziat nach Paraguay entsendet hat, war durch Pater Theo Breitinger und Pater Frank Riedel vertreten. Darüber hinaus waren viele Mitglieder der Schönstatt-Bewegung nach Tuparenda gekommen, um ihre Verbundenheit zu „ihren“ Novizen auszudrücken. Sie alle trugen mit dazu bei, dass der Tag ein unvergesslicher Festtag bleiben wird und sicherlich eine stärkende Erfahrung auf dem Weg unserer Novizen.

Wir bitten Sie herzlich um Ihr Gebet für unsere jungen Mitbrüder, besonders für Johannes Korn (Deutschland) und Gergely Palásthy (Ungarn), die aus dem Gebiet unserer Provinz stammen.

Pater Frank Riedel

 

Weitere Berichte im Brief vom Berg Sion - Herbst 2017


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